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Mut oder Schwäche?

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  • Mut oder Schwäche?

    Hallo Ihr Lieben,

    ich bin nicht sicher, ob dieser Beitrag wirklich gut hierher passt, doch das Bedürfnis, ihn genau hier zu schreiben, ist groß. Also bin ich mal ein bißchen wild und versuche es (mit klopfendem Herzen):

    Nach sieben Jahren Kinderwunschzeit hab ich drei Sternenkinder im Herzen, immernoch einen gemütlichen freien Platz in meinem Bauch und nach wie vor eine große, große Sehnsucht nach meinem Kind. Bald werde ich 43 (unglaublich - innendrin fühl ich mich als wär ich grade mal erwachsen geworden) und ob das Wunder noch passiert und diesmal auch von Dauer ist, steht in den Sternen.

    Und hier kommt der Mut ins Spiel: Mein Herz und mein Bauch haben mir seit jeher ganz deutlich gesagt, dass wenn überhaupt ein Kind auf dem natürlichen Weg zu uns kommen wird. Mein Kopf und mein Gewissen haben viel gehadert und gezweifelt und mich selbst und diesen Weg immer wieder in Frage gestellt. Inzwischen gelingt es mir immerhin ganz gut, zu diesem meinem Weg zu stehen und ihn - solange mich die Hoffnung trägt - mit festen Schritten weiter zu gehen. Doch frage ich mich oft: Ist das mutig von mir, mich bewusst gegen alle medizinischen Wege zu entscheiden? Oder ist es schwach? Kann ich stolz auf mich sein, dass ich mich letztlich dazu durchgerungen habe, meinem Herzen und meinem Bauchgefühl zu vertrauen? Oder habe ich den "leichten" Weg gewählt, weil mir der andere einfach zu kompliziert, zu groß, zu schwer erschien? Ich weiß es einfach nicht. Und vielleicht gibt es auch keine eindeutige Antwort darauf.

    Mut jedenfalls muss ich immer wieder aufbringen, um meinen Weg überhaupt zu gehen, nicht zu verzagen, nicht zu schwermütig zu werden, dankbar zu bleiben für all das, was gut ist und schön in meinem Leben. Das geht bestimmt vielen von Euch so...

    Ich hoffe, diese Gedanken sind hier nicht deplaziert und würde mich sehr über einen Austausch zu diesem Thema freuen.

    Anne
    Auf den Spuren des Maikäfers - den Sternchen entgegen...

  • #2
    Liebe Anne,

    vielen lieben Dank, dass Du Deine Gedanken hier mit uns teilst.
    Ich finde Du bist sehr mutig und ich habe großen Respekt dafür,
    dass Du Deiner Intuition vertraust und Deinem Herzen folgst. Ds ist manchmal garnicht so einfach. Ich glaube fest daran, dass es sehr wichtig ist, seiner Intuition, seinem Bauchgefühl und seinem Herzen zu vertrauen.

    Wenn man diesen Weg dann geht, dann kommen manchmal Zweifel, dass kenne ich auch, aber tief im Inneren spürt man, dass man seinem Herzen vertrauen darf. Diese Haltung dann auch bei Freunden oder Bekannten zu vertreten ist oft nicht leicht. Ich spüre sehr oft, dass viele liebe Freunde glauben, dass sie es besser wissen, was für einen persönlich richtig ist. Da hilft nur liebevolle Abgrenzung, ich respektiere die Meinung eines anderen Menschen, bleibe meiner eigenen Herzensentscheidung aber treu.

    Ich finde es sehr spannend, dem eigenen Herzen, der eigenen Intuition zu folgen, manchmal gehört dazu viel Mut und Ausdauer.

    Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und Liebe.

    Liebe Grüße
    Margit

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    • #3
      Liebe Margit, liebe Frauen,

      hab vielen lieben Dank für Deine ermutigenden Worte! Ich bin da auch ganz bei Dir - es ist schön und spannend, der eigenen Intuition und dem Rat des Herzens zu folgen - "immer am Bauchgefühl entlang", wie Biggi es mal so schön formulierte. Manchmal gelingt mir das ganz gut und dann fügen sich die Dinge mitunter in erstaunlicher Weise. Bis sich der Kopf wieder einschaltet und fragt "kann das denn sein...?" - und dann puff...

      Und in der Tat ist es mitunter schwer auch im Umgang mit anderen lieben Menschen, deren Fragen und Ratschläge oft mehr schmerzen als helfen. Denn sie legen den Finger ohne es zu wissen genau auf meinen wunden Punkt: den Zweifel. Hätte, könnte, sollte, würde, wäre. Da gilt es dann wieder inneren Frieden zu suchen, zur Ruhe zu kommen, das Herz zu spüren und zu hören und zu vertrauen - in mich selbst, die Intuition, in das, was uns da durch unser Leben führt, wenn wir es denn zulassen - uns trauen. Und genau da kommt für mich wieder der Mut ins Spiel: Mut darauf zu vertrauen, dass am Ende alles gut sein wird - wie auch immer. Dass es nicht falsch sein kann, dem eigenen Herzen und dem Bauchgefühl zu folgen. In einer so wenig ganzheitlichen und sich zugleich gefühlt immer schneller drehenden "alles ist (scheinbar) möglich"-Welt ist das (zumindest für mich) ungewohnt, unkonventionell und erfordert Mut und Beharrlichkeit. Hinzu kommt das Gefühl, dass mir die (Kinderwunsch)Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Das ist mit am schwesten auszuhalten...

      Umso wohltuender ist es, hier lieben Frauen zu begegnen, die das verstehen können oder sogar ähnlich empfinden.

      Ich freu mich sehr über den Austausch und bin gespannt, was wir hier noch so alles in Sachen Mut , Wildheit und überhaupt zu Tage fördern werden.

      Liebe Abendgrüße
      Anne
      Auf den Spuren des Maikäfers - den Sternchen entgegen...

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      • #4
        Liebe Anne,

        es ist mutig sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Und es ist so sehr richtig!! Du entscheidest Dich für den Weg, der scheinbar für Dich vorgesehen ist. Denn sonst würde Dir Dein Bauchgefühl etwas anderes mitteilen.

        Als ich unsere Behandlungen einstellte, erntete ich einiges an Unverständnis und Kopfschütteln. Die Leute stellen es sich zu einfach vor (ich meine Leute die nie ungewollt kinderlos waren). Seitdem ich wieder auf mein Bauchgefühl höre, bin und fühle ich mich gesund und frei. Wenn ich eine Entscheidung zu treffen habe, horche ich immer in mein inneres hinein und wäge natürlich auch Pro und Contra ab.

        Ich gratuliere Dir zu diesem Schritt und wünsche Dir ganz viel Glück!

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        • #5
          Liebe Anne,
          oft wird uns erzählt, wir sollten mutiger sein, um dies oder jenes zu tun. Um von einer Brücke zu springen, mit einem Gummi-Seil um die Füsse. Um aus dem Flugzeug zu stürzen, und dann darauf vertrauend, dass der Fallschirm aufgeht. Um metertief am Great Barrier Reef zu tauchen und Haie zu sehen. Frau soll mutiger sein im Alltag, in der beruflichen Karriere, beim Autofahren, beim kochen (okay, ich übertreibe...). Mal im Ernst, das ist doch

          Was ich eigentlich sagen will: Es braucht so viel Mut, manchmal etwas nicht zu tun.

          Bleib bei Dir. Ja, wie die Zeit vergeht und dabei zu zusehen, ist schrecklich. Man sieht das Alter, wie sich Dinge verändern und kann nur im Fluss der Zeit mittreiben. Aber: Du machst ja nicht nichts! Du gehst ja zur HP und kümmerst Dich um Seele und Köper. Willst Du gegen Deinen Bauch entscheiden, nur um sagen zu können "Ich hab selbst das probiert"? Etwas übers Knie brechen geht nicht immer gut aus (bei mir zumindest).

          Sei weiterhin mutig, geh entlang deinem Bauchgefühl. Die anderen können Dich mal, mit verlaub!

          Sehr liebe mutmachende Grüße
          Julia
          * Mein Seelentröpfchen, ich danke Dir für Deinen Besuch (5. SSW, 12/2014)

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          • #6
            Hallo Julia, und all ihr Anderen!

            Herzhaft habe ich lachen dürfen, über deine bauchbefreienden Gedanken!

            Ich hab diese Idee zum Forum gehabt...
            und seit zwei Wochen keine Zeit......
            und schlechtes Gewissen.......

            aber genau das ist es!

            Mutkostbarkeiten brauchen Zeit

            sollen/dürfen Zeit brauchen

            sie spenden Mut
            und geben Kraft

            Eure Gedanken sind Perlen des Alltags

            Danke für jede einzelne
            Mutkostbarkeit
            Gabi

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            • #7
              Liebe Anne und ihr anderen lieben Frauen

              Ich finde Deinen Weg sehr mutig liebe Anne, nämlich wie Julia beschreibt genau Deinem ganz ureigenen Bauchgefühl entlang. Und eigentlich merke ich immer mehr, dass wir gar keine andere Möglichkeit haben, auch wenn ich mich immer wieder so sehr nach einer weisen wissenden Person sehne, die mir sagen würde, was als nächstes zu tun ist, wohin mein Weg führt usw. Niemand kann uns sagen, welche Entscheidung richtig oder falsch ist und uns zu unserem sehnlichst gewünschten Ziel führt oder ob das Ziel überhaupt in diesem Leben eintreffen wird. Deshalb, wenn Du so klar spürst, wo und wie Dein Weg ist und den auch gehst, finde ich das wunderschön und sehr sehr mutig. Ich muss mir selber in letzter Zeit immer wieder sagen, dass ich meinen ganz persönlichen Weg gehe und den jetzt auch versuche wieder mutiger zu beschreiten. Dass wieder zwei nahe Frauen (eine davon am Arbeitsplatz, wo ich sie ständig sehe) einfach so ganz schnell schwanger geworden sind, hat mich und schüttelt mich gerade sehr und lässt mich gerade so sehr an mir und meinem Weg zweifeln. Aber Ihr Frauen in ähnlicher Situation, wie ich kennt das ja auch zur Genüge. Auch deshalb berührt mich dieses Thema gerade sehr.

              Ich wünsche Euch alles Liebe, Karin

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              • #8
                Hallo Ihr Lieben

                Danke für Eure Gedanken und Ermutigungen - die kamen gerade zur rechten Zeit...

                Eure gedankliche Unterstützung lässt meinen Mut (der zugegebenermaßen manchmal ein wenig wankt) stärker werden und das ist ein Geschenk für das ich von Herzen DANKE sage. Lachen musste ich besonders über Deine 3 Smileys liebe Julia - die sagen alles! Und ja: einfach mal Sachen NICHT machen hört sich richtig verlockend an.

                Liebe Grüße und bis bald
                Anne
                Auf den Spuren des Maikäfers - den Sternchen entgegen...

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                • #9
                  Liebe Anne,

                  ich muss Dir ebenfalls schreiben, dass ich das sehr mutig finde. Und wenn nicht beim Thema Kinderwunsch, wann dann scheint es wichtig mit unserem Bauchgefühl im Reinen zu sein.....?!

                  Finde die drei Smileys von Julia übrigens auch sehr ulkig :-)

                  Ich selbst habe in den letzten zwei Wochen mindestens zwei Mal ganz intensiv davon geträumt, mit einem dicken Bauch schwanger zu sein....das habe ich glaube ich noch nie zuvor in meinem Leben. Und nun hoffe ich ganz fest, dass auch hier mein Bauchgefühl den richtigen Weg schon vorher weiß....

                  Liebe Grüße
                  Melanie

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                  • #10
                    Hallo liebe Anne und Frauen,

                    schön das du dieses Thema eröffnet hast. Mir gehen da auch viele Gedanken durch den Kopf.

                    Als erstes möchte ich gern sagen, dass ich es sehr wichtig finde, auf sein Herz zu hören und immer schön am Gefühl entlang, denn nur so kann man sein Weg voran gehen. Also weiter so.

                    Und was mir irgendwie noch auffällt oder einfällt, bei dem was ihr noch geschrieben habt, zwecks das die Anderen dann sagen "hättest du nicht doch und aber.." dann eigentlich nur das eigene Spiegelbild einen Vorhält, weil man insgeheim etwa doch noch ein paar Zweifel hegt und die noch nicht ganz angenommen sind... Also ich will jetzt niemanden zu Nahe treten, ich wollte nur jediglich ein anderen Blickwinkel dazu äußern.
                    Aus meinen Erfahrungen kann ich auch sagen, dass es ab und zu auch Zeiten gab, wo meine Ungeduld ganz schön hoch gekommen war und dann habe ich es erstmal zugelassen. Ich wollte es erst wieder weg schieben und gleich loslassen, aber das half nicht wirklich. Ich habe die Ungeduld einfach zugelassen und gesagt, ok die paar Monate später machen es auch nicht mehr Wett und schwups war meine Ungeduld weg.
                    Und ich denke ganz gleich welchen Weg man einschlägt, ist es immer der richtige Weg und den darf man auch in voller Freude gehen. Ich weiß auch noch nicht wohin mein Weg geht, ob mit medizinischer Unterstützung oder ohne, da lass ich mich einfach überraschen. Momentan kann ich nur im hier und jetzt leben und mich vorbereiten und in mich schauen. Was die Anderen sagen und meinen ist ihr Ding. Wenn einem dann doch was bei dem anderen Auffällt oder ärgert dann ist das doch eine neue Herausforderung mit einem selbst, wo man wieder schön nachdenken und an sich selbst arbeiten darf. Und da kann man sich erstmal aus der "Rolle" heraus nehmen und das "Schauspiel" mal von außen anschauen. Und oft sieht man dann im Nachhinein oh, da kann ich noch weiter in die eigene Liebe gehen und einfach erstmal annehmen, eh man dann es loslässt.

                    So, dass waren meine Gedanken dazu.

                    Abendliche Grüße
                    Rebi
                    Geduld wird stets belohnt!

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                    • #11
                      Hallo Rebi,

                      raussteigen aus der Situation
                      und von aussen zusehen.
                      Ja, das hat was.

                      Das ist ein bißchen wie Märchen spielen.
                      Raussteigen-zusehen
                      um dann das Stück Leben bewusst mitzugestalten

                      Das probier ich aus
                      und dieses Märchen schick ich euch.
                      Gabi

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                      • #12
                        Liebe Rebi,

                        hab vielen Dank für Deine positiven Gedanken. Wie schon so oft hat mir Deine kluge und reflektierte Sichtweise schon beim Lesen gut getan. Dass es letztlich der eigene Zweifel ist, der durch das Ansprechen durch andere berührt wird, ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Das meinte ich damit, dass sie den Finger (unwissentlich) auf meinen wunden Punkt legen.

                        Ich glaube, wenn wir wirklich zu unserem Weg stehen und auf ihn vertrauen, dann sind wir hier auch nicht (mehr) durch andere verletzbar oder aus der Ruhe zu bringen...

                        "Den Weg in voller Freude gehen" klingt schön. Ich versuche mich daran und wünsche Dir und allen anderen, die das lesen, dass es uns gelingt. Es gibt so viel Grund zur Freude - trotz allem - und Du hast mich ermutigt, sie wieder bewusster wahrzunehmen. Danke dafür.

                        Viele liebe Grüße
                        Anne
                        Auf den Spuren des Maikäfers - den Sternchen entgegen...

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